Es gibt verschiedene Wege, in die Welt zu starten. Du kannst Karriere machen, richtig Kohle scheffeln. Irgendwann rennst du dann mit Heiligenschein auf armseligen Charity-Events rum, heilig sind dir nur noch die Scheine und du verspürst ein leichtes Stechen in der Herzgegend, immer wieder. Das ist dein Gewissen, das dir sagt: „Ey, du Pfeife, du warst doch eigentlich mal ein cooler Typ!“ One Way.
Zweite Variante: Du bleibst immer schön bei dir und auf’m Teppich, du machst dein eigenes Ding. Eher eisern als einfach, der steinige Weg. Da reicht’s manchmal nur noch für ne Packung Nudeln. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit sehr viel höher, dass nix sticht, weil du ein cooler Typ geblieben bist. „Alles andere als arm“, so wie TIM TAYLOR, unser Antiking des Monats Mai.
Tim Taylors freigeistiges Vagabundenleben abseits ausgefeilter Karriere-Fünf-Jahres-Pläne hat ganz offensichtlich einen weiteren entscheidenden Vorteil: Mehr Zeit für die schönen, wirklich wichtigen Dinge des Lebens. Für die Kunst. Anders lässt sich Taylors enormer Output schwer erklären. Taylor rappt, malt, studiert, stellt Workshops auf die Beine, schreibt hin und wieder noch ein Buch. Tim Taylor, „Kassels offizieller Rap-Botschafter“, Antiking des Monats Mai, Tausendsassa mit Style.
Wo Rap auf weiter medialer Flur ohnehin zu Rotz degeneriert ist, werden wir nicht müde, Künstler wie Tim Taylor mit voller Kraft zu supporten. Künstler, die nur reden, wenn sie auch was zu sagen haben. Hört rein, schaut rein, zieht euch rein, was der junge Mann aus Kassel treibt. Right here.