Da 99,9 Prozent der plusminus 9.247 867 Leser, die jetzt hier gelandet sind, von der Antiking-Facebookseite kommen werden, lüften wir gleich mal das Postgeheimnis und lassen euch den schönen Brief lesen, den unsTONI MAHONI, unser ANTIKING DES MONATS SEPTEMBER, in den Kasten geworfen hat:
Antiking sein is mein Ding. Seit ich immer der letzte auf der Bank war beim tiptop,- wer spielt in meiner Mannschaft -, seit ich also im Tor stand und dem Ball höchstens noch mal einen Schubs hinein ins Eigene verpasste, bin ich Antiking Kong Mahoni. Das Ding mit dem King is eben die Sache. Man will halt irgendwo King sein. Und wenns gar nich anders geht, dann eben Anti.
Ich frag mich wie jeder: was kann ich besonders gut, was die andern besonders Kacke finden? Ich kann zum Beispiel sehr gut Partys verderben. Mach ich meistens natürlich nich. Aber die Menschen spüren das und zollen mir den Respekt, der sich gehört, damit die Party weiterrollt. Ich kann auch gut schlecht zuhören, das is bekannt und ich kann mit neugieriger Offenheit unglaubliche Peinlichkeiten produzieren. Ich frag jede Frau mit Bauch freudig ob sie schon weiß was es wird, und wenns wieder nix wird, weil alle immer nur so halbmäßig bumsen, hab ich tolle Diät-tipps.
Ich find den Antikingstyle von Antiking saugut, weil ich mich sowieso immer so anziehe, nur bisher leider ohne geile Antikinglogos und natürlich nich in solch formidabler Qualität, wo man ja fast schon denkt: ey, sind die Bio oder ANTI? Na, Bio is ja eben Antichemo und da mach ich dann eben aus Gutheit mit. Weil auch ein Antiking hat seine guten Momente. so menschlich und tierisch sowieso. Antimenschen, also Tiere, liegen mir am Herzen, an meinem saftigen, fleischigen Antikingherz und darum find ichs in Ordnung, wenn Sachen Bio sind. Nur wenns halt irgendwie zu doll wird mit dem Gelaber und wenn man mir die Wurst aufm Grill nich gönnt oder wenn eine geile Veganerin ihrn Gemüsespieß nich neben mein Eichhörnchen aufs Rost legen will, nur in solchen Sittus kann Mahoni auch mal die ANTI-Bio-Schiene fahren und den ganzen Scheiß in Grund und Boden schreien, so dass am Ende alle weinen und die Köpfe schütteln und die Party eben vorbei is. Aber meistens chill ich halt drüber hinweg und bringe mich gar nich erst ein in sowas, weil als King muss man ja auch nich alles selber regeln.
Und dann wollt ich noch sagen, dass ich mir unbedingt ne Anti-Queen Kollektion wünsche, damit meine Süße auch mal vernünftig rumlaufen kann. Und an die Arschgeigen, die ihre Kohle nich rausrücken für Leute, die ums nackte Leben kämpfen, hab ich auch ne Kurznachricht: Fürchtet das Antikingdom! Denn die ersten werden die ersten sein, die die letzten sein werden!
Mahoni
„Stream of consciousness“, sagen die von der Uni. Wir sagen: Danke für die schönen Zeilen, endlich versteht uns mal einer. Stellt euch jetzt einfach vor, wie wir uns schluchzend in den Armen lagen, als der Brief reinkam. All die Mühe, honoriert.
Wir waren ja schon Mahoni-Fans, Jünger, „Mahonisti“, da gab’s sogar noch Clubs in Prenzlauer Berg. TONI MAHONI – Lyriker, Musiker, Autoriker, Köpenicker und nicht zuletzt der Mann, der uns ganz selbstlos auf ein Geschäftsmodell aufmerksam gemacht hat, mit dem wir nun seit fast zehn Jahren unsere großzügigen Anwesen in der Uckermark auf Vordermann bringen (lassen). Wir haben den Sack ja schon lange zu, Zeit also, das kostbare Wissen weiterzugeben. Nehmt euch fünf Minuten, kiekt’s euch an, läuft wie Hulle, keen Witz:
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Toni Mahoni schreibt Jedichte, die sich reimen, hin und wieder ganze Bücher, die sich nicht reimen, aber sehr lustig sind wie „Gebratene Störche“ und „Alles wird gut, und zwar morgen“ und hat auch schon zwei Langspielplatten „released“: „Allet is eins“, auf der er bereits 2008 die Antiking-DNA rhetorisch entschlüsselt hat („Drum rennt nicht zu die Ketten wie die Schafe, ick sag ma, Ignoranz is die beste Strafe!“) und „Irgendwatt is immer“. Was wir mit diesen wenig subtilen Linkwinken sagen wollen, sagen wir voller Überzeugung mit Tonis Worten: Hereinspaziert in Mahonis Kaufhalle und „Rin in Wagen“ damit, da könnt ihr wirklich gar nichts falsch machen.
Auch live gibt’s TONI MAHONI natürlich hier und da zu sehen. Am 26. September ist er im About Blank, da singt er bei der GRIZZLYNATION allein im Technoland, befürchtet er, und freut sich bestimmt über ein paar vernünftige Chaoten im Publikum. Ansonsten untermalt er am 25. Oktober so gegen 13 Uhr in Adlershof den „Einlauf von unglaublichen Sportlerinnen beim Elly-Beinhorn-Lauf“ und macht ab 9. November voll sein eigenes Ding, mit einer neuen, geilen Show namens „MAHONIS LADEN“ im Spiegelzelt der Bar jeder Vernunft. Klingt nach Spaß am Verkaufstresen:
Da sitzen wir zusammen und reden. Und lachen und flennen. Wie echte Krokodile. Dann rockt der Laden. Champagner und Tränen spritzen und wir feiern mit Masel tov und Mohammed, mit Klaus und Kalashnikov. Da fliegen die Schnapsgläser! Und die Experten streiten. Aber hey! Is nur’n Laden. Und Mahoni schließt am Ende ab.
Das Ganze in Kürze: Herzlich willkommen im Kreise der Antikings, TONI MAHONI, wir sehen uns in deinem Laden!
Diesen absoluten Kracher wollen wir euch nicht vorenthalten, der gute Mann Romano gewinnt mit seinem neuen Video nämlich gerade das Internet. Wir finden’s richtig geil, und freuen uns, dass Romano klamottentechnisch immer stilsicher unterwegs ist. Zieht’s euch rein, Style kann man nicht kaufen.
Wer ernsthaft glaubte, dieses Jahr passiere nicht mehr viel, da könne man gepflegt durchpennen bis Januar, der war schief gewickelt. Also wieder raus aus dem Winterschlaf, aufstehen, Jacke an, tanzen – hier ist nämlich schon die Stelle im Text, an der ihr euch jetzt mal den Sound aus tausend Fanfaren vorstellt. DÜPDÜDÜDÖ:
Heute, am 19. Dezember dieses alten, grauen Jahres wird’s nochmal bunt, ist der Weihnachtsmann Friedrichshainer, hat das Warten ein Ende. Unsere Lieblingsrapper Pilskills hauen ein neues Album raus, Pilskills machen „MENKENKE AUFM MONT KLAMOTT“.
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Was sollen wir sagen, das Album ist ein Kracher, von vorne bis hinten, Titel 1 bis 15, da gibt’s keine zwei Meinungen, Widerrrede schon gar nicht. Für jeden Track von dieser Platte schmeißen wir den Jungs mit Schmackes den „ANTIKINGS DES MONATS DEZEMBER“-Pokal über die Stadtbezirksgrenze nach Chefhain. Aus voller Überzeugung.
Produziert vom über die Maßen geschätzten Mr. Mick, mit feinsten Scratches von DJ Robert Smith von Smith & Smart und den abermals aberwitzigen Lyrics von Dehfone und Bagman macht „MENKENKE AUFM MONT KLAMOTT“ das, was Pilskills seit damals™, weeßte noch, 1997 oder so, machen: Richtisch Laune, Alter!
Außerdem gibt’s ne ganze Latte schöner Videos, zwei sind schon draußen. Eines liegt gerade noch semi-exklusiv im Youtube-Kanal von hhv.de, trotzdem dürfen wir es euch mit freundlicher Genehmigung schon zeigen. Film ab für das brandneue Video zu „Im Zimmer nebenan“ von Olaf Voigtländer und Kumpel S.Pot.
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Bagman, Dehf, das mag jetzt sentimental klingen wie Oma an Heiligabend, aber wir kneifen euch weihnachtlich rührselig in die behaarten Wangen und sagen es trotzdem: Jungs, wat seid ihr groß geworden. Wir erinnern uns an diskrete Übergaben von Hand beschriebener „Frauen und Technik“-CD-Rs (!!!) anno 1998, an Pilskills im Pfefferwerk-Keller, im Subground, im Zigarettenspeicher, im Stellwerk, im Knaack, im Bastard, im Razzle Dazzle und und und…Wir erinnern uns nicht mehr an Pilskills im E-Werk als Opener für Outkast, aber an den Schädel und die leise Ahnung am Morgen danach, dass das ein ganz großer Abend war. Die meisten dieser Bühnen existieren heute gar nicht mehr, Clubs sind Schall und Rauch, so ist Berlin. Was bleibt, sind Pilskills. Und wo wir gerade beim Thema sind, noch einmal Faust aufs Auge mit dem Video von 1000framesinfrontofaclub zum Track „Ach du meine Nase“.
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„MENKENKE AUFM MONT KLAMOTT“ gibt’s natürlich nicht nur als CD- oder Vinyl-Konserve, sondern auch live on stage. So habt ihr heute, am 19. Dezember, ab 18 Uhr die Chance, das Record Release mit allen üblichen Verdächtigen beim hhv.de Instore Gig zu feiern. Außerdem hatten die Jungs Bock, mal über den Chefhainer Tellerrand zu rappen und so ist der Instore Gig heute zugleich Auftakt einer großen Stadtbezirkstournee. Weiter geht’s bei der richtigen Record Release Party im Supamolly am 27.12. und von dort aus ziehen die Jungs mit Sack und Pack die nächsten zwei Monate um die Häuser von Chefhain, Wedding, Mitte, P-Berg, Köpenick und Neukölln. Die konkreten Daten und Kneipen, in denen Pilskills vor Anker gehen, findet ihr hier. Ansonsten empfehlen wir euch da draußen jetzt einfach nur noch besten Gewissens: Album kaufen und Spaß haben mit Pilskills und „MENKENKE AUFM MONT KLAMOTT“.
Da haben wir euch ganz schön auf die Folter gespannt, was, euch quasi ganz schön zappeln lassen? Aber jetzt wird alles gut, denn jetzt ist es da, das ANTIKING MIXTAPE #1.
Wir rätseln selbst noch, wie wir das hinbekommen haben, aber irgendwie hat sich da ein ganzer Reisebus guter Leute zusammengetan, die Mics eingestöpselt, die Bandmaschinen angeschmissen und drauf los gerappt. Entstanden sind einige feine Tracks für das ANTIKING MIXTAPE #1 . Wir nennen es optimistisch „#1“, weil wir vollgepumpt mit Endorphinen gerade absurd guter Hoffnung sind, dass da ’ne ganze Reihe draus werden könnte.
Aber jetzt erstmal ein paar Worte zum Debüt, zur Premiere, zur personifizierten Realness, also zu den Leuten, über die man in zehn Jahren sagen wird: „Weeßte noch, die waren damals schon aufm ANTIKING MIXTAPE #1 dabei, die ham schon immer jewusst, wat jut is!“ Wer das ist? Das sind zum Beispiel die 121 Crew und Pilskills. Das sind Fischmann, Chillig, Man-At-Rhymez, Tim Taylor und Forty MC. Das sind aber auch Sam & Max, Ranios und Rayk, Tchin, Denlin und Alphabetta. Nein, wir sind noch nicht durch, die Liste ist lang. Da wären auch noch Romano, Freddy Fukks, Acyr, Paspatu,Holger Burner und Jules Wanted zu erwähnen. Kurz Luft holen und weiter geht’s, denn für die Produktion bedanken wir uns bei Nikoglitzerin, Oskar Hahn, PLR, Score34, Sam Boca, Snowmann, Airsun, TTM, Kova, Gunnar Hemmerling und abermals bei Chillig, Forty MC und DVT 76.
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Und jetzt kommt der Haken: Das Ding ist nämlich limitiert wie Sau. Okay, jetzt nicht so krass limitiert wie der geistige Horizont irgendwelcher PEGIDA-Spacken, dann gäbe es schließlich kein einziges Tape. Aber doch in etwa so selten wie es uns gelingt, wirklich nur ein Bier zu trinken. Oder so. Wer also ein ANTIKING MIXTAPE #1 abstauben möchte, muss zum Beispiel auf ’ne geile Party gehen und möglichst früh erscheinen. Die ersten 50 Tapes gehen bei der „NIGHT OF THE LIVING RAP“ am 27. Dezember in Hannover an die Gäste raus.
Eine weitere Marge dieses Goldstaubs ist allen Leuten vorbehalten, die bei uns im Shop Klamotten bestellen. Falls in den nächsten Tagen also noch Weihnachtsgeld weg muss oder ihr euch die ganze Zeit schon ein neues T-Shirt oder ’nen neuen Pulli kaufen wolltet, haut rein, das ist die beste Gelegenheit. Das ANTIKING MIXTAPE #1 liegt dann nämlich, solange der Vorrat reicht, mollig warm und weich in die Klamotte eingewickelt im Paket.
Damit ihr keine weitere Chance verpasst eines dieser raren Exemplare zu ergattern, solltet ihr hin und wieder auf unserer Facebook-Seite vorbeischneien. Dort erfahrt ihr, wann und wo ihr das Tape in den kommenden Wochen noch so abgreifen könnt. Für umme, versteht sich.
August, September, Oktober, die Monate ziehen ins Land, weit und breit kein Wort vom Antiking. Wat, schon wieder November? Mist, jetzt reicht’s. Jetzt ist Schluss mit Funkstille, wir reißen die Lautstärkeregler wieder hoch auf Anschlag, bringen brandnew „Antiking Flava in ya Ear“ und reichen im gleichen Atemzug unsere Antikings des Monats Oktober nach. Sollte eigentlich schon längst passiert sein, aber, naja, war ja auch Wetter, wa.
ACYR und LORD WAX heißen sie übrigens – unsere verdienten Antikings des Monats Oktober – und „Reaktanzia“ ist der Name ihres gemeinsamen musikalischen Machwerks, das sie jüngst rausgehauen haben. Obwohl die Beiden eine ganze Generation trennt, haben sie doch im gleichen Soziotop das Laufen gelernt. Zutaten: Rap, Graffiti, Skateboards und solche Sachen. DJ LORD WAX gibt dabei den Part des alten Weisen im Generationendialog. Seit 1989 dreht er Platten, gemeinsam mit Falk Schacht hat er 1995 „Relaxation II – The era of Mental Hip Hop“ releast, bevor er ab 2008 mit MB1000 die Bühnen rockte. Zwischenzeitlich machte er sich noch mit Produktionen u.a. für Spax einen Namen, außerdem erschienen 2002 und 2005 die MB1000-Platten „Auf Platte“ und „King“, die mit über 1000 Auftritten in ganz Europa gefeiert wurden. Auf ACYRS EP „Reaktanzia“ ist LORD WAX jetzt wieder „Beats & Cuts“-Officer und das klingt wie gewohnt: Geil.
ACYR, der „Lyrics“-Beauftragte von „Reaktanzia“, ist seit 1999 am Start, immerhin auch schon stolze 15 Jahre, die er zum Beispiel mit Drastic als „Unwanted Visitors“ durch die Lande tourte. Apropo durch, ACYR ist verdientes Mitglied des „Durch Drauf“-Kollektivs und gibt auch auf „Reaktanzia“ durchdachte Lyrics zum Besten. Ein Mann mit Durchblick, findet der Antiking. Hier geht’s zum Album, dessen Cover übrigens, soviel Promo ist drin, von Jasha kommt, einem der Männer hinter den Kulissen von Antiking.
Viel Spaß mit ACYR & LORD WAX, und wir, wir kommen jetzt wieder öfter, versprochen.
Antikings und Antiqueens – Monat für Monat wandert unsere Krone weiter. Es ist uns, ja, man kann das schon so sagen, eine Herzensangelegenheit, euch den guten Mann, Musiker und Menschen Jenz Steiner als Antiking des Monats Juli vorzustellen.
Steiner, „King von Prenzlauer Berg“, musste die schmerzhafte Erfahrung machen, dass man sein Königreich und die Gefolgschaft in wenigen Jahren auf links gedreht hat. Explodierende Mieten, Verdrängung, Wohlstandsverwahrlosung, künstliche Bedürfnisse, all das hat Steiner als Journalist und Blogger angemahnt und vehement dagegen angeschrieben. „Hass-Blogger“ war er plötzlich. Etwas Besseres fiel den Edelfedern bei der Süddeutschen Zeitung nicht ein, wahrscheinlich waren sie gerade im Umzugsstress und die Eigentumswohnungen in Prenzlauer Berg mussten eingerichtet werden.
Die Revolution ist vorbei, scheiß auf Gentrifizierung, scheiß auf Kiez-Rap, dachte sich Steiner und stieg aus der Suppe. Die Welt ist doch viel größer. „Die Schlacht ist eh verloren. Auf zu neuen Horizonten, zum Meer, oder so.“ Und wenn dem King der Kingdom flöten geht, wird er eben zum Antiking.
Anstatt sich also weiter an seinen Gegnern aufzureiben, lässt er lieber seine Freunde zu Wort kommen. In seiner Radiosendung „Funkhaus Prenzlauer Berg“ auf Piradio spürt er auf, was hier, in Prenzlauer Berg, kaum noch spürbar ist. „Berlin ist nach wie vor eine brodelnde Stadt, die von ihren vielen schrägen Gestalten lebt. Die sind alle Antikings.“
Jenz Steiner ist der Antiking mit Narrenkappe, sieht sich gern in der Tradition Till Eulenspiegels. Gibt schließlich schon genug Pfeifenköppe, die einen auf Tucholsky machen und dabei kläglich scheitern.
Steiner weiß: Auf die Schippe genommen lässt sich noch jede Last und Bürde besser (er)tragen. Word! Deshalb: Jenz Steiner – Antiking des Monats Juli.
Diesen Track samt Video wollen wir nun schon seit Wochen mit euch teilen. Weil wir aber gar nicht so viel dusslig quatschen wollen wie der Reporter, den sich Per Mertesacker da gestern nach 120 Minuten eingetreten hat, sagen wir einfach nur: Schönes Ding, Forty MC.
Endlich schlendert eine Antiqueen an der Seite eines Antikings in unsere Ahnengalerie. Höchste Zeit. We proudly present: KAJAK – unsere Antikings des Monats Juni. Ein „elecoustic live duo from Berlin“, wie sie sich selbst voller Bescheidenheit nennen, Understatement at its best. Wir tragen dicker auf. Wo KAJAK zum Tanze aufspielt, da wackelt die Wand, da rappelt’s im Karton, da fliegen die Fetzen, da brennt die Luft, da… . Okay, reicht, wir haben verstanden, ihr habt’s verstanden.
KAJAK, das sind Kaja Magsam an den Drums und Bobby Soulo an den Turntables. Was die Entstehungsgeschichte des Duos angeht, könnte man meinen, da waren mit allen Wassern der Werbung gewaschene Major-Marketing-Heinis am Werk, Storytelling und so. Wir schwören aber beim Antiking: Genauso ist es passiert, wir waren Zeugen vor ziemlich genau fünf Jahren. (By the way, Happy Birthday KAJAK!)
Fête de la Musique, 21. Juni 2009, vorm besten Spätkauf Berlins. Der Sommer beginnt mit strömendem Regen. Und mit Bobby Soulo, der an den Turntables dem Wetter trotzt und elektronische Mucke auf die Reise durch Berlin schickt.
Neben Bobby Soulo ein verwaistes Schlagzeug, im Publikum Kaja, Schlagzeugerin mit Leib und Seele (sorry, Floskelalarm, aber pointierter kann man’s in ihrem Fall tatsächlich nicht sagen). Kaja zögert kurz, schaut sich um. Drei Sekunden später greift sie nach den Sticks, um Bobby Soulos Beats zu begleiten. Drei Takte, vier Takte, das harmonische Zusammenspiel der Zufälle aka Arsch auf Eimer. Tanzen im Regen. Seit diesem Tag gibt’s KAJAK. Genug der vielen Worte, Boxen aufdrehen, abgehen. Mehr Mucke von KAJAK gibt’s hier.
Die Produzenten im ganzen Land können ihre Studios abschließen und in die Kneipe gehen, der Sommerhit 2014 ist gelandet, die Messen sind gesungen. Von Davy Dave und Bagman. Pilskills waren also mal wieder ihrer Zeit weit voraus und liefern mit „Ein Augenblick, in dem es blitzt“ schon ab, während die vermeintliche Konkurrenz noch in billigen Discoschuppen nach Darstellerinnen für den Videodreh am Pool sucht.
Schnallt euch an, Pilskills gehen diesmal ganz tief rein mit P.M. Dawn. Zu smart für Malle, zu cool für Ibiza. Seit 1997. Wir versuchen jetzt mal rauszufinden, woher der coole Hoodie von Dave ab 1.20min ist. Schnitt und Effekte kommen übrigens von diesem guten Mann, Kamera von hier.
Es gibt verschiedene Wege, in die Welt zu starten. Du kannst Karriere machen, richtig Kohle scheffeln. Irgendwann rennst du dann mit Heiligenschein auf armseligen Charity-Events rum, heilig sind dir nur noch die Scheine und du verspürst ein leichtes Stechen in der Herzgegend, immer wieder. Das ist dein Gewissen, das dir sagt: „Ey, du Pfeife, du warst doch eigentlich mal ein cooler Typ!“ One Way.
Zweite Variante: Du bleibst immer schön bei dir und auf’m Teppich, du machst dein eigenes Ding. Eher eisern als einfach, der steinige Weg. Da reicht’s manchmal nur noch für ne Packung Nudeln. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit sehr viel höher, dass nix sticht, weil du ein cooler Typ geblieben bist. „Alles andere als arm“, so wie TIM TAYLOR, unser Antiking des Monats Mai.
Tim Taylors freigeistiges Vagabundenleben abseits ausgefeilter Karriere-Fünf-Jahres-Pläne hat ganz offensichtlich einen weiteren entscheidenden Vorteil: Mehr Zeit für die schönen, wirklich wichtigen Dinge des Lebens. Für die Kunst. Anders lässt sich Taylors enormer Output schwer erklären. Taylor rappt, malt, studiert, stellt Workshops auf die Beine, schreibt hin und wieder noch ein Buch. Tim Taylor, „Kassels offizieller Rap-Botschafter“, Antiking des Monats Mai, Tausendsassa mit Style.
Wo Rap auf weiter medialer Flur ohnehin zu Rotz degeneriert ist, werden wir nicht müde, Künstler wie Tim Taylor mit voller Kraft zu supporten. Künstler, die nur reden, wenn sie auch was zu sagen haben. Hört rein, schaut rein, zieht euch rein, was der junge Mann aus Kassel treibt. Right here.
Ein New-Era-Cap mit Aufkleber auf dem Schirm macht noch keinen realen Hip Hopper. Unterschreiben wir, deshalb sind die MCs Holger Burner und Knick Knack unsere Antikings des Monats März.
Zum Daily Rap Sampler XIII Vol. 1 haben Burner und Knick Knack mit ihren Crews jüngst einen Track beigesteuert. Und weil wir im Leid vereint sind – umzingelt von geistiger Nacktheit der „Wer hat den längsten Kurzen?“-Brüllaffen und Retorten-Rappern, die für McDonalds auf den Strich gehen –, sprechen uns Burner und Knick Knack mit Ihrer Polemik aus dem Herzen.
„Geh sterben“ und uns nicht länger auf die Eier lautet der konstruktive Vorschlag von Holger Burner und Knick Knack für Profiteure des kulturellen Ausverkaufs. Viereinhalb Minuten Schlag auf Schlag für Schlagersänger im Rap-Pelz, die Tiermasken tragen, weil sie ihr Spiegelbild scheuen. Und Backpfeifen. Viereinhalb Minuten „Hip-Hop-Opa-Rentnerschellen“, Rap mit Rückgrat.
Mehr Mucke von Max aka Knick Knack kann man hier bestellen.
Antikings animieren. Antikings animieren Andere. Antikings animieren Andere, die Dinge einfach zu sehen.
Antikings animieren Andere, die Dinge einfach mal anders zu sehen. Anders als Mainstream. Nichts anderes stellt Rolf Bremer mit seiner Kunstfertigkeit an, weshalb ihm in diesem Januar die besondere Ehre zuteil werden soll, die künftig wachsende, herrschaftliche Riege unserer Antikings des Monats anzuführen.
Es gilt ja seit jeher als probates Treibmittel der Kreativität, in der Jugend möglichst viel Aerosol zu schnüffeln. So did Rolf Bremer. Später baute er seine Leidenschaft für Gestaltung, Schrift und Farbe an den Fingern zur Berufung aus und arbeitet heute als Grafiker – Bremer blieb sich selbst treu like an Antiking.
Darüber hinaus ist er aber seit geraumer Zeit auch dafür verantwortlich, die musikalisch genialen Trickshots seines Kumpels Siriusmo in Bilder und Geschichten zu gießen. So gehen u.a. die Videos und Animationen zu Siriusmos Tracks „Einmal in der Woche schreien“, „Tränen aus Bier“ oder „Signal“ allesamt auf Bremers Antiking-Kappe – unter anderem zu sehen auf studiobrigant.com.
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