Da 99,9 Prozent der plusminus 9.247 867 Leser, die jetzt hier gelandet sind, von der Antiking-Facebookseite kommen werden, lüften wir gleich mal das Postgeheimnis und lassen euch den schönen Brief lesen, den unsTONI MAHONI, unser ANTIKING DES MONATS SEPTEMBER, in den Kasten geworfen hat:
Antiking sein is mein Ding. Seit ich immer der letzte auf der Bank war beim tiptop,- wer spielt in meiner Mannschaft -, seit ich also im Tor stand und dem Ball höchstens noch mal einen Schubs hinein ins Eigene verpasste, bin ich Antiking Kong Mahoni. Das Ding mit dem King is eben die Sache. Man will halt irgendwo King sein. Und wenns gar nich anders geht, dann eben Anti.
Ich frag mich wie jeder: was kann ich besonders gut, was die andern besonders Kacke finden? Ich kann zum Beispiel sehr gut Partys verderben. Mach ich meistens natürlich nich. Aber die Menschen spüren das und zollen mir den Respekt, der sich gehört, damit die Party weiterrollt. Ich kann auch gut schlecht zuhören, das is bekannt und ich kann mit neugieriger Offenheit unglaubliche Peinlichkeiten produzieren. Ich frag jede Frau mit Bauch freudig ob sie schon weiß was es wird, und wenns wieder nix wird, weil alle immer nur so halbmäßig bumsen, hab ich tolle Diät-tipps.
Ich find den Antikingstyle von Antiking saugut, weil ich mich sowieso immer so anziehe, nur bisher leider ohne geile Antikinglogos und natürlich nich in solch formidabler Qualität, wo man ja fast schon denkt: ey, sind die Bio oder ANTI? Na, Bio is ja eben Antichemo und da mach ich dann eben aus Gutheit mit. Weil auch ein Antiking hat seine guten Momente. so menschlich und tierisch sowieso. Antimenschen, also Tiere, liegen mir am Herzen, an meinem saftigen, fleischigen Antikingherz und darum find ichs in Ordnung, wenn Sachen Bio sind. Nur wenns halt irgendwie zu doll wird mit dem Gelaber und wenn man mir die Wurst aufm Grill nich gönnt oder wenn eine geile Veganerin ihrn Gemüsespieß nich neben mein Eichhörnchen aufs Rost legen will, nur in solchen Sittus kann Mahoni auch mal die ANTI-Bio-Schiene fahren und den ganzen Scheiß in Grund und Boden schreien, so dass am Ende alle weinen und die Köpfe schütteln und die Party eben vorbei is. Aber meistens chill ich halt drüber hinweg und bringe mich gar nich erst ein in sowas, weil als King muss man ja auch nich alles selber regeln.
Und dann wollt ich noch sagen, dass ich mir unbedingt ne Anti-Queen Kollektion wünsche, damit meine Süße auch mal vernünftig rumlaufen kann. Und an die Arschgeigen, die ihre Kohle nich rausrücken für Leute, die ums nackte Leben kämpfen, hab ich auch ne Kurznachricht: Fürchtet das Antikingdom! Denn die ersten werden die ersten sein, die die letzten sein werden!
Mahoni
„Stream of consciousness“, sagen die von der Uni. Wir sagen: Danke für die schönen Zeilen, endlich versteht uns mal einer. Stellt euch jetzt einfach vor, wie wir uns schluchzend in den Armen lagen, als der Brief reinkam. All die Mühe, honoriert.
Wir waren ja schon Mahoni-Fans, Jünger, „Mahonisti“, da gab’s sogar noch Clubs in Prenzlauer Berg. TONI MAHONI – Lyriker, Musiker, Autoriker, Köpenicker und nicht zuletzt der Mann, der uns ganz selbstlos auf ein Geschäftsmodell aufmerksam gemacht hat, mit dem wir nun seit fast zehn Jahren unsere großzügigen Anwesen in der Uckermark auf Vordermann bringen (lassen). Wir haben den Sack ja schon lange zu, Zeit also, das kostbare Wissen weiterzugeben. Nehmt euch fünf Minuten, kiekt’s euch an, läuft wie Hulle, keen Witz:
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Toni Mahoni schreibt Jedichte, die sich reimen, hin und wieder ganze Bücher, die sich nicht reimen, aber sehr lustig sind wie „Gebratene Störche“ und „Alles wird gut, und zwar morgen“ und hat auch schon zwei Langspielplatten „released“: „Allet is eins“, auf der er bereits 2008 die Antiking-DNA rhetorisch entschlüsselt hat („Drum rennt nicht zu die Ketten wie die Schafe, ick sag ma, Ignoranz is die beste Strafe!“) und „Irgendwatt is immer“. Was wir mit diesen wenig subtilen Linkwinken sagen wollen, sagen wir voller Überzeugung mit Tonis Worten: Hereinspaziert in Mahonis Kaufhalle und „Rin in Wagen“ damit, da könnt ihr wirklich gar nichts falsch machen.
Auch live gibt’s TONI MAHONI natürlich hier und da zu sehen. Am 26. September ist er im About Blank, da singt er bei der GRIZZLYNATION allein im Technoland, befürchtet er, und freut sich bestimmt über ein paar vernünftige Chaoten im Publikum. Ansonsten untermalt er am 25. Oktober so gegen 13 Uhr in Adlershof den „Einlauf von unglaublichen Sportlerinnen beim Elly-Beinhorn-Lauf“ und macht ab 9. November voll sein eigenes Ding, mit einer neuen, geilen Show namens „MAHONIS LADEN“ im Spiegelzelt der Bar jeder Vernunft. Klingt nach Spaß am Verkaufstresen:
Da sitzen wir zusammen und reden. Und lachen und flennen. Wie echte Krokodile. Dann rockt der Laden. Champagner und Tränen spritzen und wir feiern mit Masel tov und Mohammed, mit Klaus und Kalashnikov. Da fliegen die Schnapsgläser! Und die Experten streiten. Aber hey! Is nur’n Laden. Und Mahoni schließt am Ende ab.
Das Ganze in Kürze: Herzlich willkommen im Kreise der Antikings, TONI MAHONI, wir sehen uns in deinem Laden!
Andere tanzen in den Mai, wir kopfnicken und werfen wild die Arme in die Luft. Weil wir vor einigen Tagen erfahren durften, dass Berlin-Mitte, entgegen unserer vorherrschenden Eindrücke, doch noch mehr ist als Galerien-Strich, Hölle der Flagshipstores und Eldorado der Immobilienhaie, die luxussanierte Pfuscher-Scheiße zum Goldpreis verticken.
Für diese herzerwärmende Erkenntnis bedanken wir uns, rufen ganz laut „Happy Birthday M.E.C.“ rüber in den Mombi Zoo und ernennen die besten Kerle, die Berlin-Mitte in Sachen Rap und Realness zu bieten hat und immer haben wird, zu unseren Antikings des Monats April.
Prost auf euch, Jungs, und dieses großartige Klassentreffen der coolen Säue, das ihr da auf die Beine gestellt habt. Ein Tag mit allen Mann, ein Video im Kasten und der Track auf Band – bestens organisiert, die Gang. Wir klauen uns einfach zwei, drei Lines aus einem der frühen Meisterwerke und erlauben uns im Hinblick auf heutige Zustände in Berlin-Mitte eine kleine, hoffnungsvolle Anpassung:
Da weeß man, dass ihr mit Kohle hier nicht jeden fickt, da weeß man, dass hier der Hip Hop noch am Leben is.
Die ganze Bande mal wieder auf einem Haufen zu sehen und vor allem auf einem Beat von Bobby Soulo zu hören, der wie Faust aufs Auge den alten Mitte-Sound ins Heute ballert, ist wie, ja, wie beschreiben wir das, vielleicht so: Das macht in etwa soviel Spaß wie ein 21:19 gegen euch im 4on4 auf dem Mombe früher. Winner stays.
Don Jonsn, Robin Weed, Fidel Faxoe, Shitmo, Ghettoprinz Hardy, Muck und die ganze Entourage – 20 Jahre Berlin-Mitte und immer noch mehr true school als old school. Klar, älter seid auch ihr geworden, aber die Kunst ist es ja, cool zu bleiben. Also fassen wir zusammen, oder besser gesagt ihr:
„Alle gehen ihren Weg, manchmal trifft man sich, dann ist es kurz wie früher, die Hood vergisst man nicht.“
See you in the streets, Männers.
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„Sich von der Masse abheben, anders sein als andere“, das nennen unsere Antikings des Monats März als Triebfedern ihrer künstlerischen Arbeit. Klingt erstmal ein wenig breiig, wenn „Anderssein“ doch oft bedeutet, dass alle wieder gleich sind, gleich anders. In einschlägigen Berliner Clubs und Kneipen schlägt bei solchen Aussagen unser Bullshit-Radar an wie der Hofhund beim Postboten… ABER: Hier geht es um den Antiking des Monats aka euren hochsensiblen Bullshit-Filter und es geht um QUINTESSENZ, die tatsächlich so dermaßen ihr eigenes Ding fahren, dass wir die Eingangsformulierung unter sympathischer, künstlerischer Bescheidenheit und Zurückhaltung verbuchen.
Das Hannoveraner-Berliner Künstlerkollektiv, bestehend aus Thomas Granseuer und Tomislav Topic, existiert seit 2008 und bespielt – ganz undogmatisch – verschiedene Ausdrucksformen der Kunst versiert wie den eigenen Home Court. Film, Installation, Wandgestaltung, Malerei – Abstraktion ist das gestalterische Mittel ihrer Wahl, immer geht es dabei um die Prozesse zwischen Material und Raum.
So schaffen Arbeiten, die sich scheinbar gut in vorhandene Strukturen, in ihre Umgebungen einpassen, am Ende des Prozesses plötzlich doch starke Kontraste. Gerade in der Malerei entstehen ihre Arbeiten so durch ständig wiederholte Zerstörung und Neuordnung des Vorhandenen.
Wir sind keine Kunstkritiker und schon gar keine Freunde vorgegebener Lesarten von Kunst. Deswegen wollen wir hier auch keine großen, interpretativen Reden schwingen. Stattdessen sagen wir: Schaut euch genauer an, was die QUINTESSENZ-Künstler auf die Leinwand, die Fassaden oder in den Raum bringen. Die haben’s drauf.
Wer clever ist, begibt sich schon mal in Lauerstellung. QUINTESSENZ gehören nämlich zu den auserwählten Künstlern, die ein T-Shirt für unsere limitierte Antiking-Artists-Serie gestaltet haben. Also immer schön das Ohr an der Straße behalten, damit ihr den Release nicht verpasst.
Diesen absoluten Kracher wollen wir euch nicht vorenthalten, der gute Mann Romano gewinnt mit seinem neuen Video nämlich gerade das Internet. Wir finden’s richtig geil, und freuen uns, dass Romano klamottentechnisch immer stilsicher unterwegs ist. Zieht’s euch rein, Style kann man nicht kaufen.
Unsere Haus- und Hofverrückten von der 104er Gang haben uns mit diesem Entwurf auf eine Idee gebracht: Stifte raus, Sketch Battle.
Zur Auswahl stehen die Begriffe „ANTIKING“ und „ANTIQUEEN“, damit ihr uns hier nicht die jahrealten Entwürfe aus eurer aktiven Sprüherzeit zwischen 1992 und 2001 auftischt. Natürlich gibt’s auch was zu gewinnen, das gehört sich so, haben wir im Social-Media-Engagement-Ratgeber gelesen.
Schickt uns eure Styles bis, ja, bis wann eigentlich, sagen wir einfach bis Ostermontag erstmal bis 30. April (Deadlines sind für Spießer!) an info[a]antiking.de oder klatscht sie uns einfach auf die Pinnwand. Wir posten alle Einsendungen bei Facebook, den Gewinner oder die Gewinnerin bestimmt am Ende die gesammelte Anzahl hochgestreckter Daumen. Der Style mit den meisten Likes gewinnt. Den Trick haben wir übrigens aus dem Youtube-Tutorial zu Facebook-Gewinnspielen. Dort wiederum hat man es sich bei den alten Römern abgeschaut….
Alter, kommst du klar, quatsch nicht rum und sag an, was es zu gewinnen gibt.
Jahaa, ist ja gut, geht schon los. Im Rahmen unserer Limited-Edition, bei der eine Handvoll Künstler eine Reihe Antiking-Shirts gestaltet und an der wir gerade fleißig werkeln, bekommt der Gewinner ein Antiking-Shirt mit seinem Style. Auflage: 1. Absolutes Unikat und in 30 Jahren bestimmt mal so viel wert wie die signierte 1985er Upper-Deck-Rookie-Card von Michael Jordan, mindestens, vielleicht.
Potenzielle Gewinnerinnen müssen jetzt allerdings nicht befürchten, dass sie ihren Triumph dann auf einem zu großen Männershirt tragen müssen. Schließlich haben wir auch Frauenklamotten, in der Art zum Beispiel, oder auch ohne Arme, äh, Ärmel…
Also, zückt die Fine Liner, Copics, Blackbooks oder geht gleich mit den Restkannen vom letzten Auftrag raus an die Hall. Ein Whole Car wäre natürlich auch ziemlich fett, doch das müsst ihr entscheiden, da wollen wir hier zu nix animieren. Aber ja, wär schon geil, zur Not täte es auch T2B oder Panel…
Viel Erfolg.
P.S.: Bevor uns hier jemand die Gleichstellungsbeauftragten von Facebook auf den Hals hetzt, selbstverständlich dürfen auch Frauen ANTIKING malen und Männer ANTIQUEEN. Erlaubt ist, was gefällt.
Jetzt klöppeln wir hier seit anno 2013 in größtmöglicher Regelmäßigkeit an unserem Antiking-Kanon, kleben uns jeden Monat (Lüge) die coolsten Antikings (Wahrheit) in unser kleines Blog, damit ihr auch was von ihnen habt – wenn auch nur mal gehört – und dann, ganz plötzlich, nach bald anderthalb Jahren, die wir uns mit Rappern, Comic-Zeichnern und Künstlern jeder Couleur befassen, fällt uns auf, dass etwas fehlt in diesem liebevoll und behutsam in schönster Schreibschrift geführten Poesiealbum für Antikings: eben, die Poesie, die Lyrik, die Literatur, die Kunst des geschriebenen Wortes und seiner Darbietung.
Bevor wir eure Synapsen jetzt aber mit noch so ’nem Schachtelsatz Mannscher Ausmaße kurzschließen – mit dem Mann-Vergleich lässt sich übrigens immer wunderbar vortäuschen, man verstehe etwas von Literatur – räumen wir das Feld für zwei Berliner Jungs, die diese klaffende Lücke spielend schließen. Wir freuen uns über Thomas Korn und Blanko Fiktschen, berüchtigter als DIE REISWEINBAR – EASY LESENING, an Bord der MS Antiking, sie sind unsere Antikings des Monats Februar.
Beide brachte die Musik zum Schreiben, zur Literatur und als Musiker hatten wir sie auch zuerst auf dem Radar. Unter anderem mit dieser grandiosen Adaption eines Ton-Steine-Scherben-Klassikers –they reminisce over you, Tacheles – und der großartigen Zeile „Geld macht die Stadt nicht reich.“.
Seit Sommer 2013 veranstalten Korn und Fiktschen nun gemeinsam DIE REISWEINBAR. Bis zu dessen Schließung im Milinski zu Hause, haben Korn und Fiktschen im Humboldthain Club eine neue Heimat für ihre „Easy Lesening“-Reihe gefunden. Gute Wahl, erklärten wir auch Clubs zu Antikings, hätten wir diesen längst auf der Liste.
An jedem ersten Donnerstag im Monat präsentieren sie dort frisch aus den Köpfen auf dem Papier eingetroffene Texte und teilen die Bühne mit Gästen wie OL, Leo Fischer von der Titanic, den Surfpoeten oder NOMAD und vielen mehr. Mit Bühnenwunder Jens Steiner und Pilskills saßen auch schon Antikings früherer Monate bei Korn und Fiktschen auf dem Sofa.
DIE REISWEINBAR ist der Kneipenbesuch mit kulturellem Mehrwert. Um Genre-Diktate sollen sich Literaturverwalter kümmern, Blanko und Thomas knüpfen stattdessen munter assoziative Wortketten zu Texten und verdichten Gedankensprünge, deren Kausalitäten sich oft erst im Abgang entfalten. Da fällt einem dann mitunter erst beim übernächsten Bier auf, dass es doch einen feinen Unterschied zwischen Unsinn und Widersinn gibt.
Die nächste REISWEINBAR steigt am 5. März im Humboldthain Club und ist zugleich die große Release-Party für das erste Buch, das Thomas Korn und Blanko Fiktschen mit dem Verlag Periplaneta herausgeben: „Sake und Schreibe“, eine Sammlung kurzer Texte aus den vergangenen 23 „Easy Lesening“-Sessions. Analog, gedruckt, Oldschool. Wir sind am Start und feiern mit Thomas Korn und Blanko Fiktschen ihr erstes Buch. Wo ist der Deinhard?
Wer ernsthaft glaubte, dieses Jahr passiere nicht mehr viel, da könne man gepflegt durchpennen bis Januar, der war schief gewickelt. Also wieder raus aus dem Winterschlaf, aufstehen, Jacke an, tanzen – hier ist nämlich schon die Stelle im Text, an der ihr euch jetzt mal den Sound aus tausend Fanfaren vorstellt. DÜPDÜDÜDÖ:
Heute, am 19. Dezember dieses alten, grauen Jahres wird’s nochmal bunt, ist der Weihnachtsmann Friedrichshainer, hat das Warten ein Ende. Unsere Lieblingsrapper Pilskills hauen ein neues Album raus, Pilskills machen „MENKENKE AUFM MONT KLAMOTT“.
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Was sollen wir sagen, das Album ist ein Kracher, von vorne bis hinten, Titel 1 bis 15, da gibt’s keine zwei Meinungen, Widerrrede schon gar nicht. Für jeden Track von dieser Platte schmeißen wir den Jungs mit Schmackes den „ANTIKINGS DES MONATS DEZEMBER“-Pokal über die Stadtbezirksgrenze nach Chefhain. Aus voller Überzeugung.
Produziert vom über die Maßen geschätzten Mr. Mick, mit feinsten Scratches von DJ Robert Smith von Smith & Smart und den abermals aberwitzigen Lyrics von Dehfone und Bagman macht „MENKENKE AUFM MONT KLAMOTT“ das, was Pilskills seit damals™, weeßte noch, 1997 oder so, machen: Richtisch Laune, Alter!
Außerdem gibt’s ne ganze Latte schöner Videos, zwei sind schon draußen. Eines liegt gerade noch semi-exklusiv im Youtube-Kanal von hhv.de, trotzdem dürfen wir es euch mit freundlicher Genehmigung schon zeigen. Film ab für das brandneue Video zu „Im Zimmer nebenan“ von Olaf Voigtländer und Kumpel S.Pot.
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Bagman, Dehf, das mag jetzt sentimental klingen wie Oma an Heiligabend, aber wir kneifen euch weihnachtlich rührselig in die behaarten Wangen und sagen es trotzdem: Jungs, wat seid ihr groß geworden. Wir erinnern uns an diskrete Übergaben von Hand beschriebener „Frauen und Technik“-CD-Rs (!!!) anno 1998, an Pilskills im Pfefferwerk-Keller, im Subground, im Zigarettenspeicher, im Stellwerk, im Knaack, im Bastard, im Razzle Dazzle und und und…Wir erinnern uns nicht mehr an Pilskills im E-Werk als Opener für Outkast, aber an den Schädel und die leise Ahnung am Morgen danach, dass das ein ganz großer Abend war. Die meisten dieser Bühnen existieren heute gar nicht mehr, Clubs sind Schall und Rauch, so ist Berlin. Was bleibt, sind Pilskills. Und wo wir gerade beim Thema sind, noch einmal Faust aufs Auge mit dem Video von 1000framesinfrontofaclub zum Track „Ach du meine Nase“.
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„MENKENKE AUFM MONT KLAMOTT“ gibt’s natürlich nicht nur als CD- oder Vinyl-Konserve, sondern auch live on stage. So habt ihr heute, am 19. Dezember, ab 18 Uhr die Chance, das Record Release mit allen üblichen Verdächtigen beim hhv.de Instore Gig zu feiern. Außerdem hatten die Jungs Bock, mal über den Chefhainer Tellerrand zu rappen und so ist der Instore Gig heute zugleich Auftakt einer großen Stadtbezirkstournee. Weiter geht’s bei der richtigen Record Release Party im Supamolly am 27.12. und von dort aus ziehen die Jungs mit Sack und Pack die nächsten zwei Monate um die Häuser von Chefhain, Wedding, Mitte, P-Berg, Köpenick und Neukölln. Die konkreten Daten und Kneipen, in denen Pilskills vor Anker gehen, findet ihr hier.
Ansonsten empfehlen wir euch da draußen jetzt einfach nur noch besten Gewissens: Album kaufen und Spaß haben mit Pilskills und „MENKENKE AUFM MONT KLAMOTT“.
Da haben wir euch ganz schön auf die Folter gespannt, was, euch quasi ganz schön zappeln lassen? Aber jetzt wird alles gut, denn jetzt ist es da, das ANTIKING MIXTAPE #1.
Wir rätseln selbst noch, wie wir das hinbekommen haben, aber irgendwie hat sich da ein ganzer Reisebus guter Leute zusammengetan, die Mics eingestöpselt, die Bandmaschinen angeschmissen und drauf los gerappt. Entstanden sind einige feine Tracks für das ANTIKING MIXTAPE #1 . Wir nennen es optimistisch „#1“, weil wir vollgepumpt mit Endorphinen gerade absurd guter Hoffnung sind, dass da ’ne ganze Reihe draus werden könnte.
Aber jetzt erstmal ein paar Worte zum Debüt, zur Premiere, zur personifizierten Realness, also zu den Leuten, über die man in zehn Jahren sagen wird: „Weeßte noch, die waren damals schon aufm ANTIKING MIXTAPE #1 dabei, die ham schon immer jewusst, wat jut is!“ Wer das ist? Das sind zum Beispiel die 121 Crew und Pilskills. Das sind Fischmann, Chillig, Man-At-Rhymez, Tim Taylor und Forty MC. Das sind aber auch Sam & Max, Ranios und Rayk, Tchin, Denlin und Alphabetta. Nein, wir sind noch nicht durch, die Liste ist lang. Da wären auch noch Romano, Freddy Fukks, Acyr, Paspatu,Holger Burner und Jules Wanted zu erwähnen. Kurz Luft holen und weiter geht’s, denn für die Produktion bedanken wir uns bei Nikoglitzerin, Oskar Hahn, PLR, Score34, Sam Boca, Snowmann, Airsun, TTM, Kova, Gunnar Hemmerling und abermals bei Chillig, Forty MC und DVT 76.
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Und jetzt kommt der Haken: Das Ding ist nämlich limitiert wie Sau. Okay, jetzt nicht so krass limitiert wie der geistige Horizont irgendwelcher PEGIDA-Spacken, dann gäbe es schließlich kein einziges Tape. Aber doch in etwa so selten wie es uns gelingt, wirklich nur ein Bier zu trinken. Oder so. Wer also ein ANTIKING MIXTAPE #1 abstauben möchte, muss zum Beispiel auf ’ne geile Party gehen und möglichst früh erscheinen. Die ersten 50 Tapes gehen bei der „NIGHT OF THE LIVING RAP“ am 27. Dezember in Hannover an die Gäste raus.
Eine weitere Marge dieses Goldstaubs ist allen Leuten vorbehalten, die bei uns im Shop Klamotten bestellen. Falls in den nächsten Tagen also noch Weihnachtsgeld weg muss oder ihr euch die ganze Zeit schon ein neues T-Shirt oder ’nen neuen Pulli kaufen wolltet, haut rein, das ist die beste Gelegenheit. Das ANTIKING MIXTAPE #1 liegt dann nämlich, solange der Vorrat reicht, mollig warm und weich in die Klamotte eingewickelt im Paket.
Damit ihr keine weitere Chance verpasst eines dieser raren Exemplare zu ergattern, solltet ihr hin und wieder auf unserer Facebook-Seite vorbeischneien. Dort erfahrt ihr, wann und wo ihr das Tape in den kommenden Wochen noch so abgreifen könnt. Für umme, versteht sich.
Kinder, ist schon fast wieder Weihnachten. Und wo wir gerade von Kindern sprechen, bei Antiking gibts jetzt auch Kinder-Klamotten. Promotion-Alert. Quatsch, hier geht’s nicht um Klamotten, um Kinder hingegen schon. Nachdem unsere Antikings des vergangenen Jahres hauptsächlich Musiker waren, ist es an der Zeit, mal wieder über den Tellerrand des vorherrschenden Genres in diesen Hallen hinwegzuschauen und stattdessen ein paar schöne Bilder an die Wände zu nageln. Die Ehre „Antiking des Monats“ gebührt im November einem Mann, der virtuos die Stifte schwingt: Comic-Zeichner mawil. Da kann er sich zwar rein gar nix von kaufen, aber wir finden, er gehört in unsere Reihen.
Was hat das alles mit Kindern zu tun, fragt ihr euch? Immer schön eins nach dem anderen. Also erstmal ein paar Worte zu mawil.
Der Comic-Zeichner ist 1976 in Ost-Berlin geboren und veröffentlichte schon zu Schulzeiten seine Comics in selbstverlegten Fanzines. Allerdings nicht nur dort, sondern auch „in the streets“, wie wir aus verlässlichen Quellen erfahren durften.
Nach der Schule hat mawil dann ganz offensichtlich alles richtig gemacht, nämlich seine Leidenschaft zum Beruf. Grafikdesign-Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Veröffentlichungen von mittlerweile mehr als einer Handvoll Bücher, die mitunter in mehrere Sprachen übersetzt wurden und regelmäßig ein Comic im Berliner Tagesspiegel. Und weil das noch lange nicht reicht, wandert mawil auch noch im Dienste des Comics und des Goethe-Instituts durch die Lande und gibt Workshops.
Und jetzt, Trommelwirbel, erfahrt ihr auch endlich, warum wir in diesen Text mit Kindern eingestiegen sind. Das jüngste Werk von mawil heißt „Kinderland“, spielt im Sommer 1989 in Ost-Berlin und ist auf den ersten Blick eine wunderbare Hommage an unsere Kindheit, explizit an die Kindheiten eines Teils des Antiking-Clans, denn wir sind ja hier die gelebte Wiedervereinigung, das kann man im Monat des 25-jährigen Mauerfall-Jubiläums schon mal sagen. Für die Ost-Berliner DDR-Kinder unter uns ist „Kinderland“ also eine krass detaillierte Zeitreise in die späten Achtziger, in unsere Kindheit zwischen bröckelnde Altbaufassaden und Plattenbauten, zwischen indoktrinierte Lehrkörper und das leise Gespür dafür, dass hier irgendetwas langsam im Treibsand untergeht. Auf den zweiten Blick funktioniert „Kinderland“ aber auch für alljene unter uns, die keinerlei eigene DDR-Erfahrungen haben. „Kinderland“ weckt ganz gleich ob Ost oder West Erinnerungen an Kindheit, an diese schöne, schwere Zeit, in der es weitaus wichtigere Themen gab als Weltfrieden und Netto-Verdienst, man denke nur an Tischtennis auf dem Schulhof oder die hübsche Brünette aus der Parallelklasse. Hier mal ein paar Einblicke in loser Folge in das jüngste Werk von mawil.
„Kinderland“ zeigt präzise Beobachtungen, gestochen scharfe Momentaufnahmen, Erinnerung in HD, nicht nur von Orten und Situationen, sondern auch von kindlichen Gefühlen vermeintlich weltschweren Ausmaßes. Da mussten wir ja alle mal durch. Wir finden das richtig gut und ernennen mawil deshalb zu unserem „Antiking des Monats November“. Außerdem wollen wir natürlich nochmal mit dem ganzen Zaun winken: „Kinderland“, „Kinderland“, Kinderland“. Ist ja schließlich bald Weihnachten, ne. So sieht’s übrigens aus, das Cover, nur damit ihr Bescheid wisst:
August, September, Oktober, die Monate ziehen ins Land, weit und breit kein Wort vom Antiking. Wat, schon wieder November? Mist, jetzt reicht’s. Jetzt ist Schluss mit Funkstille, wir reißen die Lautstärkeregler wieder hoch auf Anschlag, bringen brandnew „Antiking Flava in ya Ear“ und reichen im gleichen Atemzug unsere Antikings des Monats Oktober nach. Sollte eigentlich schon längst passiert sein, aber, naja, war ja auch Wetter, wa.
ACYR und LORD WAX heißen sie übrigens – unsere verdienten Antikings des Monats Oktober – und „Reaktanzia“ ist der Name ihres gemeinsamen musikalischen Machwerks, das sie jüngst rausgehauen haben. Obwohl die Beiden eine ganze Generation trennt, haben sie doch im gleichen Soziotop das Laufen gelernt. Zutaten: Rap, Graffiti, Skateboards und solche Sachen. DJ LORD WAX gibt dabei den Part des alten Weisen im Generationendialog. Seit 1989 dreht er Platten, gemeinsam mit Falk Schacht hat er 1995 „Relaxation II – The era of Mental Hip Hop“ releast, bevor er ab 2008 mit MB1000 die Bühnen rockte. Zwischenzeitlich machte er sich noch mit Produktionen u.a. für Spax einen Namen, außerdem erschienen 2002 und 2005 die MB1000-Platten „Auf Platte“ und „King“, die mit über 1000 Auftritten in ganz Europa gefeiert wurden. Auf ACYRS EP „Reaktanzia“ ist LORD WAX jetzt wieder „Beats & Cuts“-Officer und das klingt wie gewohnt: Geil.
ACYR, der „Lyrics“-Beauftragte von „Reaktanzia“, ist seit 1999 am Start, immerhin auch schon stolze 15 Jahre, die er zum Beispiel mit Drastic als „Unwanted Visitors“ durch die Lande tourte. Apropo durch, ACYR ist verdientes Mitglied des „Durch Drauf“-Kollektivs und gibt auch auf „Reaktanzia“ durchdachte Lyrics zum Besten. Ein Mann mit Durchblick, findet der Antiking. Hier geht’s zum Album, dessen Cover übrigens, soviel Promo ist drin, von Jasha kommt, einem der Männer hinter den Kulissen von Antiking.
Viel Spaß mit ACYR & LORD WAX, und wir, wir kommen jetzt wieder öfter, versprochen.
Still war’s, ’ne ganze Weile. Ist richtig, aber nicht ohne Grund. Im September haben wir uns eine Blog-Pause gegönnt und einen Monat zuvor hat uns das Künstlerduo Wermke/Leinkauf einen gepflegten, aber plausibel begründeten Strich durch unsere „Antiking des Monats“-Rechnung gemacht.
In heller Begeisterung für deren Aktion, den Flaggentausch auf der New Yorker Brooklyn Bridge Mitte des Jahres, haben wir einen kleinen Text über die Beiden verfasst. Grundtenor: Gute Jungs mit richtig guten Ideen – Antikings des Monats August, keine Frage.
Auch wenn wir hier nur ein klitzeklitzekleines Glühwürmchen, nicht einmal ein Lichtlein in der digitalen Prärie darstellen: Das Gebot der Fairness fordert, dass die Leute, über die wir schreiben, unsere Texte vor Release im Blog zu Gesicht bekommen, schon wegen des Faktenchecks. Der Text war okay, sagen die Jungs, haben sich sogar bedankt. Dennoch haben sie uns gebeten von einer Veröffentlichung abzusehen, weil sie ihre Kunst nicht „vor den Karren kommerzieller Zwecke spannen“ wollen. Bam, der hat gesessen.
Zwar ist die Schreibweise das Einzige, was wir über „kommerzielle Zwecke“ wissen, aber vordergründig und in erster Linie ist und bleibt Antiking natürlich ein Klamottenlabel, Haltung hin, Haltung her. Fraglos akzeptieren wir daher die Bitte des Duos Wermke/Leinkauf und haben den Text geschreddert. Nee, stimmt nicht, den Text gibt’s noch, aber der wird hier einfach nicht veröffentlicht. Wer ihn trotzdem lesen will, schreibt einfach ’ne Mail an den Antiking-Direktor.
Jetzt geht’s aber, as usual, weiter mit unserer Ahnengalerie der Antikings. Versprochen.
Antikings und Antiqueens – Monat für Monat wandert unsere Krone weiter. Es ist uns, ja, man kann das schon so sagen, eine Herzensangelegenheit, euch den guten Mann, Musiker und Menschen Jenz Steiner als Antiking des Monats Juli vorzustellen.
Steiner, „King von Prenzlauer Berg“, musste die schmerzhafte Erfahrung machen, dass man sein Königreich und die Gefolgschaft in wenigen Jahren auf links gedreht hat. Explodierende Mieten, Verdrängung, Wohlstandsverwahrlosung, künstliche Bedürfnisse, all das hat Steiner als Journalist und Blogger angemahnt und vehement dagegen angeschrieben. „Hass-Blogger“ war er plötzlich. Etwas Besseres fiel den Edelfedern bei der Süddeutschen Zeitung nicht ein, wahrscheinlich waren sie gerade im Umzugsstress und die Eigentumswohnungen in Prenzlauer Berg mussten eingerichtet werden.
Die Revolution ist vorbei, scheiß auf Gentrifizierung, scheiß auf Kiez-Rap, dachte sich Steiner und stieg aus der Suppe. Die Welt ist doch viel größer. „Die Schlacht ist eh verloren. Auf zu neuen Horizonten, zum Meer, oder so.“ Und wenn dem King der Kingdom flöten geht, wird er eben zum Antiking.
Anstatt sich also weiter an seinen Gegnern aufzureiben, lässt er lieber seine Freunde zu Wort kommen. In seiner Radiosendung „Funkhaus Prenzlauer Berg“ auf Piradio spürt er auf, was hier, in Prenzlauer Berg, kaum noch spürbar ist. „Berlin ist nach wie vor eine brodelnde Stadt, die von ihren vielen schrägen Gestalten lebt. Die sind alle Antikings.“
Jenz Steiner ist der Antiking mit Narrenkappe, sieht sich gern in der Tradition Till Eulenspiegels. Gibt schließlich schon genug Pfeifenköppe, die einen auf Tucholsky machen und dabei kläglich scheitern.
Steiner weiß: Auf die Schippe genommen lässt sich noch jede Last und Bürde besser (er)tragen. Word! Deshalb: Jenz Steiner – Antiking des Monats Juli.